Die Itzehoer Versicherung hat ihre neuen Kfz-Tarife vorgestellt, die ab 1. Juli gültig sind. Dabei gibt es im Bedingungswerk nicht allzu viele Änderungen, sodass ein Blick auf die Marktstellung lohnt. Schließlich ist die Kfz-Sparte das Aushängeschild des Versicherers aus Schleswig-Holstein.
Weiter große Probleme bei der Erreichbarkeit
Die Itzehoer hat sich seit Jahren sehr intestine auf dem Markt platziert und bisher mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einer Eins-zu-Eins-Betreuung der Makler überzeugt. „Von Mensch zu Mensch“, unter diesem Motto arbeitet die Itzehoer. Das Konzept ging auf und so wurde die Itzehoer zu einem der erfolgreichsten und zuverlässigsten Versicherer auf dem Markt.
Aber: Zum Jahresende 2023 wurde so viel Geschäft bei der Itzehoer eingedeckt, dass die Gesellschaft mit der Verarbeitung und Abwicklung große Probleme hatte. Dies ziehen sich bis heute durch. Die Erreichbarkeit ist schwierig, Antworten dauern oft Wochen.
Huge Beitragsanpassungen gefährden Erfolg
Neben diesem Drawback dürften die starken Prämienerhöhungen die Leistungsverbesserungen des aktuellen Produkt-Updates überlagern. Die Beiträge steigen für alle Fahrzeugarten. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung wird der Beitrag um 9 Prozent erhöht. In der Teilkasko- sowie Vollkaskoversicherung steigt der Beitrag um sagenhafte 19 Prozent. Auf den ersten Blick wird damit die Itzehoer aus der High 15 im Vergleichsrechner auf einen durchschnittlichen 30. Platz rutschen.
Bei der derzeit schlechten Erreichbarkeit muss man sich fragen, ob sich das wirklich noch für den Kunden lohnt. Schließlich hatten sich die Makler bisher vor allem wegen des sehr guten Service für die Itzehoer entschieden. Preisliche Differenzen von 200 Euro und mehr bei gleichwertigem Versicherungsschutz werden schwer in der Kundenberatung anzupreisen sein.
Die Itzehoer bietet grundsätzlich zwei Tarife an, den „Consolation Drive“ und den „High Drive“. Der „Consolation Drive“ bleibt weitestgehend unverändert. Er bietet einen soliden Schutz. Der High-Tarif der Itzehoer ist einer der hochwertigsten Tarife auf dem Markt, liegt aber preislich auch weit hinter den High 100. Er lohnt sich für gewisse Fahrzeuge, wie Elektrofahrzeuge oder Hochpreisfahrzeuge.
Verbesserung bei der Neupreisentschädigung und kleine Änderungen
Hier gibt es nun eine Neuerung bei der Neupreisentschädigung. Ab Juli gilt eine unbegrenzte Neupreisentschädigung für Pkw, die ab Erstzulassung ununterbrochen auf den Versicherungsnehmer bei der Itzehoer im „High Drive“ versichert waren.
Sie gilt auch für Bestandskunden im Rahmen der Leistungs-Replace-Garantie. Voraussetzung: Der Pkw – unabhängig vom Antrieb – ist entweder seit Erstzulassung als Neuwagen ununterbrochen im „High Drive“ auf den Namen des Versicherungsnehmers versichert oder warfare zuvor bis zu 14 Tage mit einer maximalen Laufleistung von nicht mehr als 500 Kilometern auf den Kfz-Händler oder -Hersteller zugelassen. Ansonsten gelten weiterhin 36 Monate Neupreisentschädigung
Beim Abschluss einer Werkstattbindung verspricht die Itzehoer verbesserte Serviceleistungen. Dazu zählen der kostenlose Transport des Fahrers, eine direkte Abrechnung der Werkstatt mit dem Versicherer sowie eine sechsjährige Garantie auf die Reparatur in den Partnerwerkstätten der Itzehoer.
Ebenfalls neu im High-Tarif: Im Rahmen der Pkw-Direktregulierung werden Mietwagenkosten ohne zeitliche Einschränkung übernommen. Hier galt bisher eine Höchstdauer von 14 Tagen.
Mein Fazit
Ich bin ein großer Fan der Itzehoer und decke dort auch seit Jahren gerne Geschäft ein. Die Tarife sind ausgezeichnet und die Schadenabwicklung ist sehr intestine. Mit der Verbesserung bei der Neupreisentschädigung wurde noch einmal leistungsmäßig nachgelegt.
Die vergangenen sieben Monate haben mich allerdings nachdenklich gemacht. Ich warfare immer eine sehr gute Betreuung und Erreichbarkeit gewohnt. Hierbei darf man auch nicht vergessen, dass einige Versicherer im Servicebereich stark nachgezogen haben.
Mit den jetzigen Beitragsanpassungen wird es die Itzehoer zudem wohl schwer haben, sich im aktuellen Preiskampf zu behaupten. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Anbieter bis zum Jahresende entwickeln wird. Für mich als Maklerin beim Verbund Charta ist die schnelle und unkomplizierte Abwicklung sehr wichtig. Ob die Itzehoer hier wieder auf den Stand von 2023 wieder zurückkommen kann, bleibt abzuwarten.
Über die Autorin:
Kim Hahn wurde 1986 in Duisburg geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Versicherungskauffrau bei der Provinzial Versicherung startete sie 2007 als angestellte Versicherungsmaklerin bei der Firma Leo Forsbeck in Unhealthy Münstereifel. Anfang 2015 kaufte sie diese Firma und führt seitdem den Betrieb unter „Leo Forsbeck Versicherungsmaklerin Kim Hahn“ weiter. Sie hat vier Angestellte und spezialisiert sich auf das non-public Sachversicherungsgeschäft.