Die Vermögensverwaltungs-Tochter der Deutschen Financial institution, die DWS Group, hat mit ihren Quartalszahlen letzte Woche die Erwartungen nicht erfüllen können. Zudem gab es eine weitere Durchsuchung im Zusammenhang mit den Greenwashing-Vorwürfen. Viele Anleger sind nun verunsichert.
Die Erträge gingen letztes Jahr im Vergleich zu 2022 um 3,4 Prozent auf 2,62 Milliarden Euro zurück. Der Analysten-Konsens hatte sich da mehr erwartet. Auch der Gewinn konnte die Prognose nicht treffen. Statt der vom Markt erwarteten 578 Millionen Euro schaffte man nur 567 Millionen Euro. Vergangenes Jahr waren es noch 599 Millionen Euro gewesen.
Enttäuscht hat auch die Prognose für das Gesamtjahr. Denn der Vorstand traut sich nur Erlöse und Gewinne auf Vorjahresniveau, statt einer Steigerung zu. Allerdings agierte die DWS Group in der Vergangenheit hier oft zu konservativ. Zudem steht das Jahr erst am Anfang, es ist noch nicht einmal das erste Quartal vorbei.
Damit besteht die Likelihood, dass das Administration die Sache im laufenden Jahr drehen kann. Zumal die Nettomittelzuflüsse, die vergangenes Jahr auf 28,3 Milliarden Euro gestiegen waren, dieses Jahr weiter anzuziehen sollten. Denn Rückenwind kommt für die Branche der Vermögensverwalter von den zu erwartenden Leitzinssenkungen der Notenbanken, spätestens im zweiten Halbjahr.
Die erneute Durchsuchung bei der DWS Group letzten Donnerstag sollten Anleger nicht überbewerten. Sie steht im Zusammenhang mit den seit rund zwei Jahren andauernden Untersuchungen zum Themenkomplex Greenwashing. In den USA einigte sich die DWS 2023 bereits auf eine Bußgeldzahlung in Höhe von 25 Millionen Euro. In Deutschland sind, wenn überhaupt, deutlich geringere Beträge zu erwarten.
Die Dividendenrendite der Aktie dürfte auch in den kommenden Jahren attraktiv bleiben. Sicher kann absehbar nicht wie 2024 eine Sonderdividende gezahlt werden. Aber da die Deutsche Financial institution noch rund achtzig Prozent an dem Vermögensverwalter hält, ist alleine deshalb eine großzügige Ausschüttungspolitik zu erwarten.
Nach dem Absturz letzte Woche versucht sich die Aktie noch immer an einer Stabilisierung. Gelingt diese nicht, wartet bei 34,50 Euro die 50-Tage-Linie als nächste Unterstützung. Dividendenjäger können additionally die aktuellen Kurse zum Einstieg nutzen. Der Stopp sollte bei 28,00 Euro platziert werden.